der Bürgerhilfe Dreieich e.V.
Geschrieben von: Klaus Hellweg
Die Bürgerhilfe Dreieich, Förderverein für das Altenpflegeheim Johanniter-Haus Dietrichsroth, hat das vergangene Jahr durchaus zufriedenstellend abgeschlossen. Das teilte Bürgerhilfe-Vorsitzender Klaus Hellweg im Rahmen der Jahresversammlung mit. Dem Pflegeheim konnte wiederum jede Menge von Wünschen erfüllt werden. Möglich wurde das durch einen Spendeneingang von gut 28 000 Euro und Mitgliedsbeiträge von gut 7000 Euro. Dank einiger Rücklagen hat der Verein im vergangenen Jahr rund 39 500 Euro ausgegeben.
Nach wie vor geht es der Bürgerhilfe darum, den Bewohnerinnen und Bewohnern Angebote zu machen, die über den Standard eines Pflegeheims hinausgehen, also weder vom Träger des Hauses noch von der Pflegekasse finanziert werden können oder dürfen. Das waren im vergangenen Jahr die Besuche der Clown-Doktoren, Ausflüge in den Palmengarten und in den Frankfurter Zoo, das waren Planwagenfahrten in die nähere Umgebung, Einladungen zum gemeinsamen Essen in einem China-Restaurant, das waren aber auch etliche Anschaffungen. Zu denen zählen 20 Spezialmatratzen gegen das gefährliche Wundliegen, Beamer und CD-Player für Filmvorführungen, aber auch die Zuschüsse von monatlich 1000 Euro für ein breiteres Angebot in der Beschäftigungstherapie, wie es das sonst nicht gegeben hätte. Auch mobile Duschwanne und Duschstuhl für knapp 9000 Euro mussten 2014 bezahlt werden. Den Kassenbericht trug Schatzmeisterin Maritta Sauer vor.
Inzwischen haben sich die Clown-Doktoren vom Johanniter-Haus Dietrichroth verabschiedet; ihren Platz hat die wöchentliche Singstunde mit dem Leiter der Dreieicher Musikschule, Martin Winkler, eingenommen. Aus dementen und nicht dementen Bewohnern des Altenpflegeheims sowie Gästen von außerhalb will Winkler einen Chor bilden, der auch öffentlich auftreten wird. Das Interesse der Bewohnerinnen und Bewohner an diesem Projekt, das vom Dreieicher Weihnachtskalender für ein Jahr gesponsert wird, ist groß.
Trotz aller positiven Nachrichten für das Geschäftsjahr 2014 wies Hellweg darauf hin, dass es zunehmend schwerer werde, Spendenniveau und Mitgliederzahl - gut 200 ? zu halten. Die Bürgerhilfe beteiligte sich deshalb auch im vergangenen Jahr am Dreieicher Stadtfest, an ?Die Fahrgasse swingt? in Dreieichenhain, verschickt regelmäßig Mitgliederbriefe und bemüht sich aktuell, ein neues Video über sich und seine Arbeit herzustellen.
Auf jeden Fall, so das erklärte Ziel des Vereins, soll die Unterstützung des Pflegeheims und seiner Bewohner mindestens auf dem Niveau der vergangenen Jahre gehalten werden. Alles deute, so Hellweg, darauf hin, dass dies auch möglich sei.
Der Vorsitzende informierte die Mitglieder über eine in Kürze bevorstehende Änderung des Gesellschaftsvertrags für die Johanniter-Haus Dietrichsroth gGmbH. Bisher halten die Johanniter 90 Prozent des Stammkapitals der Gesellschaft, die Bürgerhilfe zehn Prozent. Man hatte diese Regelung im Jahr 2005 bei der Übernahme des Hauses von der Bürgerhilfe an die Johanniter vereinbart, um die Bürgerhilfe auch in Zukunft formal an das Haus Dietrichsroth zu binden. Irgendeine Auswirkung auf die Arbeit des Fördervereins geht damit nicht einher.
Um größere Einheiten zu bilden und um Synergien nutzen zu können, wollen die Johanniter künftig nicht jedes ihrer rund 100 Seniorenhäuser in einer eigenen gemeinnützigen GmbH halten, sondern größere Einheiten bilden. Deshalb haben sie sich entschlossen, das Johanniter-Haus Waibstadt (etwa 20 Kilometer südöstlich von Heidelberg gelegen und dort von den Johannitern zusammen mit dem Gemeindeverwaltungsverband Waibstadt getragen) als dritten Partner in die GmbH aufzunehmen. Das bedeutet, dass die Bürgerhilfe künftig statt zehn nur noch fünf Prozent des Stammkapitals der Gesellschaft hält, die übrigen fünf Prozent gehen an den Gemeindeverwaltungsverband Waibstadt. Die neue Gesellschaft trägt den Namen ?Johanniter-Häuser Dietrichsroth und Waibstadt GmbH?.
Auf die Arbeit des Fördervereins Bürgerhilfe hat diese Änderung nicht den geringsten Einfluss; alle Rechte und Pflichten bleiben unberührt. Und gefördert wird, so der Vorsitzende, auch in Zukunft ausschließlich das Haus Dietrichsroth ? wie in der Satzung des Vereins festgeschrieben.
In einer nicht öffentlichen Sitzung des Gesamtvorstands hat Hellweg seinen Rücktritt als Vorsitzender der Bürgerhilfe erklärt. Allerdings wolle er das Amt noch so lange ausführen, ,, bis in hoffentlich sehr überschaubarer Zeit ein Nachfolger beziehungsweise eine Nachfolgerin gefunden? sei. Hellweg gab für seinen Rücktritt persönliche, in der engsten Familie liegende Gründe an.
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