Fünfmal Heimat – eine StadtDas Interton Trio war vor zehn Jahren maßgeblich an der Realisierung der CD „Unsere Heimat ist Dreieich“ beteiligt – keine Frage also, dass die Musiker auch beim Jubiläumskonzert mit auf der Bühne standen. © Sauda
Dreieich - Die Dreieicher kommen in diesem Jahr gar nicht mehr aus dem Feiern heraus. Von Enrico Sauda
Die Stadt Dreieich wird 40 Jahre alt, das Alten- und Pflegeheim Johanniter-Haus Dietrichsroth feiert denselben Jahrestag, der Förderverein Bürgerhilfe Dreieich sein zehntes Wiegenfest – und die CD „Unsere Heimat ist Dreieich“ ist auch schon seit einer Dekade zu haben. Das war gestern Anlass für ein Konzert im Bürgerhaus Sprendlingen. Es sind zwei ausgelassene, schöne Stunden, die die vielen Hundert Besucher im großen Saal des Sprendlinger Bürgerhauses an der Fichtestraße anlässlich des zehnten Jahrestags der CD-Veröffentlichung von „Unsere Heimat ist Dreieich“ erleben. Zur vielen Musik gibt’s Frankfurter Würstchen und die Stimmung ist, wie nicht anders zu erwarten, überaus gut.
„Das ist eine schöne Sache“, lobt Bürgermeister Dieter Zimmer, der selbst mitsingt beim Susgo-Chor und auch das ursprüngliche Offenthaler Lied vorträgt, dessen Text er stets im Portemonnaie mit sich trägt. Bei dieser Veranstaltung treffe der Leitspruch des ersten Dreieicher Bürgermeisters Hans Meudt perfekt zu, findet Zimmer: „Fünfmal Heimat – eine Stadt.“ Die Meinung des amtierenden Rathauschefs: „Das war das meudt’sche Motto und es gilt auch heute noch. Und obwohl es noch einiges zu verbessern gibt, ist unsere Stadt liebens- und lebenswert.“
Anschließend singt Zimmer, ein Offenthaler durch und durch, gemeinsam mit dem Susgo-Chor. Er ist nicht der einzige Gastsänger: Auch Klaus Döpfer, der das Buchschlager Lied vorträgt, und Helmut Keim, der das Götzenhainer Lied mitsingt, stehen auf der Bühne. „Ich komme mir vor wie bei einem internationalen Songcontest“, scherzt Keim. „Es geht einem doch das Herz auf, wenn man so viele Heimatlieder hört“, findet Zimmer und wünscht allen eins: „Auf die nächsten 40 Jahre Stadt Dreieich.“
Marita Sauer, Chefin der Bürgerhilfe, freut sich, denn die Kasse klingelt an diesem Vormittag. „Wir haben sehr viele Spenden bekommen. Wie viel, das kann ich aber noch nicht genau sagen.“ Das Geld kann der Verein gut gebrauchen, denn das Haus Dietrichsroth hat gerade neue Fernsehsessel angeschafft und es müssen auch neue Sonnenschirme her.
Helmut Sauer, Chef des Interton Trios, das an diesem Vormittag neben dem Susgo-Chor und dem Chor Tonart für die Musik sorgt, beschreibt den Werdegang der CD. „Aus einem anfänglich kleinen Projekt ist ein großes geworden“, erinnert sich Sauer. Doch damit nicht genug. „Denn es wurde zu einem Projekt von allen“, so Sauer, der damals auch daran beteiligt war. Obwohl der Silberling bereits zehn Jahre alt ist, liege er nicht wie Blei in den Regalen. Im Gegenteil. „Die erste Auflage der CD war innerhalb kürzester Zeit komplett vergriffen“, berichtet Helmut Sauer. „Und auch heute noch, nach sage und schreibe zehn Jahren, ist die Scheibe aus zweiter Auflage enorm gefragt und wird in alle Welt verschickt“, weiß Helmut Sauer zu berichten. „Unser Anliegen war und ist es, die Heimatlieder an die jungen Leute weiterzugeben“, so Sauer.
Die Hoffnung ist nicht vergebens, denn der junge Jonas Jahn trug als Hooschebaa verkleidet das Hooschebaa-Gedicht aus der Feder von Hermann Will vor, der auch die Figur geformt hat, die am Lindenplatz steht. Eine kleine Geschichte zu Jonas, der Enkel von Ur-Sprendlinger Dieter Schäfer ist, hat Sauer auch parat: „Der Bub kann doch nichts dafür, dass er einen Frankfurter Vater hat. Deshalb habe ich auch gebeten: Bitte, übe nicht mit ihm, sondern mit deinem Opa, Dieter Schäfer, der noch wirklich sprendlingerisch kann.“
Den Abschluss bildet das „Dreieich-Lied“. Nachdem dieses gesungen und die gelungene Veranstaltung zu Ende ist, schickt Sauer die Chöre mit einer Bitte nach Hause: „Nehmt das ,Dreieich-Lied‘ in euer Programm auf, denn es ist eine tolle Werbung für unsere Stadt.“
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