BÜRGERHILFE Auf Förderverein des Hauses Dietrichsroth ist auch in der Pandemie Verlass
Dreieich – Die Pandemie dominiert unseren Alltag. Und das schon seit mehr als neun Monaten. Gerade für Menschen, die im Pflegeheim leben, ist die Situation besonders schmerzhaft. Sie waren im Frühjahr über mehrere Wochen von der Außenwelt abgeschottet, durften nicht einmal Besuch von Angehörigen empfangen. Man kann sich leicht vorstellen, wie sehr Einsamkeit auf die Stimmung drückt. Da ist jede Abwechslung höchst willkommen. Die Bürgerhilfe Dreieich hat auch im zu Ende gehenden Jahr viel Gutes getan, um den Bewohnern des Johanniter-Hauses Dietrichsroth Freude zu bereiten. Trotz der für alle schwierigen Zeiten haben wir von der Bürgerhilfe viel bewegen und ermöglichen können. Vorsitzende Maritta Sauer „In dieser schweren Zeit der Isoliertheit durch die Corona-Pandemie sind die Bewohner in Pflegeheimen besonders betroffen und auf unsere Hilfe angewiesen“, sagt Maritta Sauer, Vorsitzende der Bürgerhilfe. Ausflüge in den Zoo oder den Palmengarten, Restaurant- oder Cafébesuche – was sonst Farbe in den Heimalltag bringt, war 2020 nicht möglich. Der Förderverein war trotzdem nicht untätig, ging andere Wege und bereicherte das Leben im Heim mit neuen Aktionen. Die Bürgerhilfe organisierte aber nicht nur Veranstaltungen. So war schnell klar, dass es an Mund-Nasen-Bedeckungen fehlte. Während die Heimleitung das Material stellte, machte sich ein Kreis von Frauen um Sabine Hilpert-Ziemer an die Arbeit und nähte 350 Masken. Nachdem Musik und Tanz in geschlossenen Räumen nicht mehr erlaubt war, spielten der Bürgerhilfe die lang anhaltenden sommerlichen Temperaturen in die Karten. Im Garten oder im Hof gab es eine Vielzahl von Open-Air-Konzerten, die Helmut Sauer vom Interton Trio und sein Sohn Peter bestritten. Die Senioren dankten’s mit Applaus aus sicherer Entfernung. Ein Höhepunkt war auch das coronakonforme Herbstfest unter dem Motto „Südamerika“, bei dem die Bewohner Alpakas streicheln durften. Hinzu kamen Lesungen unter freiem Himmel. Mit lustigen Geschichten aus dem Alltagsleben erheiterte die Dreieicher Autorin Monika Salomon. Sie stellte Auszüge ihres Buchs „Warme Milch mit Honig“ vor. Für die hauseigene Bibliothek spendete Salomon fünf Exemplare. Gern gesehene Gäste im Haus Dietrichsroth sind die Artisten des Circus Barus. Sie treten normalerweise im Restaurant des Heims auf. Das ist in Coronazeiten nicht möglich. Der Vorstand der Bürgerhilfe ließ sich aber nicht entmutigen und nahm Kontakt zu Zirkuschef Marco Frank auf – und erhielt die Zusage für eine Freiluftveranstaltung der etwas anderen Art. Die Bewohner erlebten einen kurzweiligen Nachmittag mit artistischen Darbietungen auf der Terrasse mit einer Feuershow als i-Tüpfelchen. Zwischendurch, die Temperaturen forderten es geradezu heraus, kam der nostalgische Eiswagen der Familie Lenhardt aus Götzenhain in den Garten des Heims. Bewohner und Mitarbeiter erfrischten sich mit dem selbstgemachten Bauernhofeis. Für viel Freude sorgten auch die Schüler Tyler Verzay, Anton Groth und Fabio De Beneditis. Sie verfassten Briefe und Karten mit guten Wünschen für die Bewohner. Als diese wieder ihre Angehörigen empfangen durften, finanzierte die Bürgerhilfe den Kauf eines Pavillons, um Platz für zusätzliche Begegnungen zu schaffen. Für die ausgefallenen Restaurantbesuche ließ sich der Verein ebenfalls etwas einfallen. Er organisierte ein Galadinner im Haus.„Trotz der für alle schwierigen Zeiten haben wir von der Bürgerhilfe viel bewegen und ermöglichen können“, bilanziert Maritta Sauer. Auch im neuen Jahr möchte der Verein die Bewohner nach Kräften unterstützen. Dazu ist er allerdings auf Spenden angewiesen. Wer helfen möchte – das Konto der Bürgerhilfe bei der Sparkasse Langen-Seligenstadt hat die Nummer DE17 5065 2124 0045 0000 56.
Die Vorstellung des Circus Barus auf der Terrasse gehörte zu den Höhepunkten des Heimlebens im vergangenen Jahr. Erstmals gehörte eine Feuershow zum Programm.
Gute Wünsche für die Bewohner überreichten Tyler Verzay, Anton Groth und Fabio De Beneditis.
Wenn der Vater mit dem Sohne: Helmut und Peter Sauer unterhielten die Bewohner mit mehreren Konzerten.
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