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Dreieich "Es ist ein einzigartiges Dokument über die Stadt Dreieich mit ihren fünf Stadtteilen, das es in dieser Form so bald nicht mehr geben wird."

Von Holger Klemm


Die Rede ist vom Heimatfilm „Fünf Orte – eine Stadt Dreieich“, der mit Unterstützung von mehr als 100 Mitwirkenden in den Jahren 2011 und 2012 entstanden ist. Die Nachfrage war damals so groß, dass die erste Auflage mit 1?000 Stück schnell vergriffen war und eine zweite produziert wurde. Bis heute wirkt das Projekt nach.

So erfuhr das Team um Sponsor Robert Lösch, Werner Stelzenmüller und Helmut Sauer bei einer Arbeitsbesprechung, dass der Film auch im Unterricht einer Grundschule eingesetzt wird. Daraus entstand die Idee, alle Dreieicher Schulen gratis mit den Filmen zu versorgen. Landrat Oliver Quilling stimmte zu und bedankte sich bei den Initiatoren. Mittlerweile verfügen alle Schulen über die DVD. Anhand des Filmes lässt sich nicht nur zeigen, wie Dreieich zu Beginn des zweiten Jahrzehnts des 21. Jahrhunderts ausgesehen hat. Er enthält auch Lieder aus allen Stadtteilen, die so der Nachwelt erhalten bleiben.


Noch Restexemplare vorhanden

Auch wenn der Heimatfilm seit 2012 gut verkauft worden ist, gibt es noch einige Restexemplare. Sauer schätzt die Zahl auf 300, die im Keller von Robert Lösch lagern. Er hofft, sie im Laufe des Jahres, in dem das 50-jährige Bestehen des Interton-Trios gefeiert wird, an den Mann beziehungsweise die Frau bringen zu können. Vor allem auch für Neubürger ist der Film interessant, lernen sie doch so auf kompakte Art und Weise ihren neuen Wohnort näher kennen.

„Und das Schöne ist, mit jeden Exemplar wird die Bürgerhilfe unterstützt“, freut sich Sauer. Die DVD ist gegen eine Spende von zehn Euro zu haben Allein die erste Auflage brachte 10?000 Euro für den Förderverein des Hauses Dietrichsroth. Lösch hatte alle angefallenen Produktionskosten übernommen.

Um das Projekt zu einem Erfolg zu führen, war eine gewaltige Kraftanstrengung vonnöten. Mehr als 100 Leuten aus den unterschiedlichsten Bereichen waren 18 Monate beschäftigt und haben an einem Strang gezogen. Mit von der Partie waren die Mitglieder des Film- und Videoclubs, Heimatkundler, Musiker aus allen Stadtteilen, Schüler, aber auch Techniker und viele mehr. Bis auf einige Profis hatten damals alle umsonst mitgemacht. Die hohe Anzahl der Beteiligten erforderte genaue Terminabsprachen, um alle unter einen Hut zu bringen. Sauer schätzt, dass am Ende an die 1500 Arbeitsstunden zusammenkamen.

Ausgangspunkt war die im Jahr 2007 erschienene CD „Unsere Heimat ist Dreieich“ mit Liedern aus allen Stadtteilen. Dabei durfte ein Dreieichlied natürlich nicht fehlen. Das Stück aus den 80er Jahren mit dem Text von Rolf Niess und der Melodie von Günther Heine, Musiker des Hessischen Rundfunk, hatten die Macher schon bei ihren Vorbereitungen für die Heimat-CD wieder entdeckt.

Ein Drehbuch für den etwa 70-minütigen Film gab es nicht. „Das schrieben die Lieder“, berichtet Sauer. Die Musik, die auf der Heimat-CD zu hören ist, bildete das Gerüst – interpretiert vom Interton-Trio sowie Sängern und Chören aus den Stadtteilen. Das Dreieichlied wurde von Schulchören der Ricarda-Huch- und der Heinrich-Heine-Schule präsentiert.

Wie ein roter Faden zieht sich eine Rundfahrt durch die Stadtteile, die Klaus Döpfer unternimmt, durch den Film. Ansichten und Gesangsbeiträgen wechseln mit Eindrücken von zahlreichen Festen und Veranstaltungen, aber auch einigen Aufnahmen von oben – so ist ein einzigartiges und lebendiges Bild der Stadt Dreieich entstanden.