Dreieichenhain - (klg) Es ist soweit: Nach langer Planungszeit liegt der Kreisbauaufsicht der Bauantrag für Umbau und Erweiterung des Altenpflegeheims „Haus Dietrichsroth“ vor.
Ungefähr drei Monate wird die Bearbeitungszeit in Anspruch nehmen, dann können die Bauarbeiter anrücken und mit den umfangreichen Sanierungsmaßnahmen beginnen. Rund zehn Millionen Euro werden die Johanniter, Träger des Heims, investieren.
Nach Abschluss der Bauarbeiten Anfang 2011 wird das „Haus Dietrichsroth“ über 125 Plätze verfügen. Vorgesehen sind in den ersten beiden Bauabschnitten der Abriss des leer stehenden ehemaligen Personalwohnheims und des bisherigen Verwaltungstrakts. An deren Stelle treten zwei moderne, vierstöckige Gebäude, die heutigen Erfordernissen entsprechen und rund 70 Prozent an Energie-Einsparung mit sich bringen - eines davon parallel zum „Haus im Hayn“ mit 77 Pflegeplätzen, das andere mit 48 Plätzen. Ein dritter Bauabschnitt ist vorgesehen, aber noch nicht terminiert.
Im Rahmen einer Mitgliederversammlung der „Bürgerhilfe Dreieich“ informierte Heimleiterin Karin Schnaudt die Mitglieder des Fördervereins über Einzelheiten, formulierte aber auch Wünsche.
Nach dem Um- beziehungsweise Neubau wird es im „Haus Dietrichsroth“ überwiegend Einzelzimmer mit Nasszelle geben. Zwar bietet das Haus auch Doppelzimmer an, um Ehepaare aufnehmen zu können und um solchen Bewohnern ein Angebot zu machen, die nicht allein leben wollen - mit drei Doppelzimmern pro Etage werden es aber deutlich weniger sein als bisher.
Pro Etage wird es ein Wannenbad geben. Von der „Bürgerhilfe“ wünscht sich das Haus finanzielle Hilfe dahin gehend, dass nicht „normale“, sondern Wellenbäder angeschafft werden können.
Auch während der Bauarbeiten werden die Bewohner im „Haus Dietrichsroth“ leben, haben demzufolge einige Beeinträchtigungen hinzu- nehmen, bekommen dafür aber ein Haus, das unter die Kategorie „modern und zeitgemäß“ einzuordnen ist. Dennoch versprach Heimleiterin Karin Schnaudt im Rahmen der Bürgerhilfe-Versammlung, das „Haus Dietrichsroth“ werden auch in Zukunft nicht zu den „hochpreisigen“ gehören - selbst wenn der Teil der Unterbringungskosten, der als „Investitionskosten“ erhoben wird, ansteigt.
Nach wie vor kann sich das Altenpflegeheim auf die Unterstützung der „Bürgerhilfe“ verlassen. Mit fast 44 000 Euro hat der 240 Mitglieder zählende Verein das Heim im vergangenen Jahr unter die Arme gegriffen und dafür gesorgt, dass wiederum einiges angeschafft werden konnte, wofür ansonsten keine Mittel zur Verfügung stehen.
So konnte man einen Badelifter mit Waage und Aufstehhilfe (17 612 Euro) ebenso anschaffen wie so genannte Mehrzonen-Gel-Matratzen gegen das Wundliegen (13 967 Euro), eine Lautsprecheranlage (600 Euro). Für das Sommerfest des Altenpflegeheims stellte die Bürgerhilfe 1000 Euro zur Verfügung. Und nicht zuletzt finanzierte der Förderverein im vergangenen Jahr die Einstellung zweier Mitarbeiterinnen für die Beschäftigungstherapie (9360 Euro auf Basis einer geringfügigen Beschäftigung).
Leer sind die beiden Konten der Bürgerhilfe trotzdem nicht: Der Kontostand belief sich zum Jahresende auf knapp 30 000 Euro.
Als das „Haus Dietrichsroth“ am Wochenende zum Tag der offenen Tür eingeladen hatte, konnten die Besucher sich von einer weiteren Neuanschaffung überzeugen: Aus Spendenmitteln konnte das Heim sieben Niedrigpflegebetten kaufen. Sie sollen verhindern, dass es zu Verletzungen beim Sturz aus dem Bett kommt.
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