Für mehr Standsicherheit im Alter Drucken

Dreieich - Die Hälfte aller Menschen ab dem Alter von 70 Jahren ist schon ein- oder mehrmals gestürzt und hat sich dabei verletzt. Und auch schon 30 Prozent der über 65-Jährigen stürzt im Durchschnitt einmal jährlich. Das haben statistische Erhebungen belegt.


© Sauda


Dreimal wöchentlich trainiert Ulrike Beckmann mit den Bewohnerinnen und Bewohnern im Haus Dietrichsroth Übungen, um Stürze zu vermeiden, Muskeln zu stärken und die motorischen Fähigkeiten der alten Menschen zu erhalten. Als Übungsgerät dient oft ein Stuhl.

In einem Pflegeheim mit seinen Bewohnern im fortgeschrittenen Alter ist diese Gefahr trotz aller Vorsichtsmaßnahmen ungleich größer. Deshalb hat es sich die Bürgerhilfe Dreieich, Förderverein für das Johanniter-Haus Dietrichsroth, mit seiner diesjährigen vorweihnachtlichen Spendenaktion zum Ziel gesetzt, das Pflegeheim mit Hilfsmitteln so auszustatten, dass eine optimale Sturz-Prophylaxe möglich ist. Jeder Bewohner soll mit den besten Hilfsmitteln lernen und trainieren können, sich sicher auf den eigenen Beinen zu bewegen. Aber gute Hilfsmittel kosten Geld, viel Geld. Deshalb bittet die Bürgerhilfe in diesem Jahr wiederum in einer gemeinsamen Aktion mit der Offenbach-Post um Spenden.

Den Bewohnern im Dreieichenhainer Haus Dietrichsroth soll es gut gehen ? so gut wie irgend möglich. Das Personal des Pflegeheims unternimmt alle Anstrengungen, um die letzten Lebensjahre seiner Bewohner angenehm, abwechslungsreich, aber auch sicher zu gestalten. Doch das Problem, wie es sich allerorten im gesamten Pflegebereich und somit auch im Haus Dietrichsroth stellt, ist bekannt: ein vorgegebener, viel zu eng bemessener Personalschlüssel und eine zu knappe Finanzausstattung lassen zwar alles Notwendige, aber bei Weitem nicht alles Wünschenswerte zu. Um dem gegenzusteuern, unterstützt die Bürgerhilfe das Haus und seine Bewohner seit Beginn seines Bestehens. Einen ganz besonderen Stellenwert nimmt in jedem Jahr die vorweihnachtliche Spendenaktion zusammen mit der Offenbach-Post ein. Waren es in der Adventszeit 2013 Duschstuhl und Duschwagen, für die um Spenden gebeten wurde, so sind es diesmal Hilfsmittel, die die Bewohner fit gegen Stürze machen sollen.


Sturzprävention ein wichtiges Thema

Ganz selbstverständlich ist die Sturzprävention auch jetzt schon ein wichtiges Thema im Haus Dietrichsroth. Gehhilfen wie Stock und Rollatoren, Haltegriffe und die Beseitigung von Stolperfallen sind das eine, die körperliche Fitness und der Erhalt der motorischen Fähigkeiten das andere. Dreimal in der Woche fördert deshalb die Therapeutin Ulrike Beckmann mit den Bewohnern die Kräftigung der Muskulatur, hauptsächlich durch Bewegungsübungen, trainiert wird auch der Gleichgewichtssinn. Als Hilfsmittel steht nicht viel zur Verfügung, meist ist es ein Stuhl ? eben das, was für ein Standard-Trainingsprogramm vonnöten ist. Für mehr gibt es keinen Etat ? nicht bei der Pflegekasse, nicht beim Träger des Heims.

Die Bürgerhilfe möchte das Heim in die Lage versetzen, die so wichtige Sturzprävention auszubauen, umfassend auszustatten und zu verbessern. Doch dafür sind etliche tausend Euro nötig ? je nachdem, was man sich leisten will und sich leisten kann. Es gibt etliche Hilfsmittel, um den sicheren Gang, den Gleichgewichtssinn und die Balance bestmöglich zu erhalten oder zumindest zu verbessern. Nötig ist auf jeden Fall eine Stahlrahmenkonstruktion mit rutschsicherem Belag (ähnlich einem Barren), nötig ist ein großer Korrekturspiegel, wünschenswert ist die Anschaffung von Elementen in Treppen- und Wellenform und von Rollen, Matten-Elementen oder Schrägen. Gewünscht hat sich das Haus auch eine Sprossenwand und einen Satz so genannter höhenverstellbarer Steps, wie sie auch für das Zirkel- und Cardio-Training verwendet werden.

Bettleiter oder Katapultsitz - Aufstehhilfen für Ältere



In dieser Hinsicht nämlich steht das Altenpflegeheim nicht optimal da. Der Bürgerhilfe ist es deshalb ein großes Anliegen, diese Geräte und Hilfsmittel zur Verfügung zu stellen und in Sachen Sturzprävention weiterhelfen zu können ? wenn denn ausreichend Spendenmittel zusammen kommen. Wünschenswert ist der Ausbau der Sturzprävention allein schon deshalb, weil die häufigsten Folgen von Stürzen Oberschenkel-, Oberarm- oder Schulterfrakturen sind. Besonders gefährlich sind auch die Auswirkungen eines Sturzes auf den Kopf. Dazu kommen die psychischen Folgen: Aus Angst vor weiteren Stürzen wird die Bewegung eingeschränkt, es beginnt ein Abbau der körperlichen Leistungsfähigkeit.

Die Restmittel der letzten großen Spendenaktion reichen bei Weitem nicht für die Anschaffung der gewünschten Hilfsmittel aus, zumal die Bürgerhilfe den Bewohnern auch das ganze Jahr über Angebote macht: Planwagenfahrten, Ausflüge etwa in den Frankfurter Zoo und den Palmengarten, Konzertbesuche, den Kauf spezieller Matratzen gegen das Wundliegen, Besuche der Clown Doktoren; zudem gibt es jeden Monat einen Zuschuss in Höhe von 1000 Euro für die Beschäftigungstherapie.


Spende ist steuerlich absetzbar

Jede Spende ist steuerlich absetzbar. Erst vor wenigen Wochen hat das Finanzamt die Bürgerhilfe überprüft ? ohne jeden Einwand. Wer weiterhelfen und spenden möchte, kann dafür eines der beiden Konten der Bürgerhilfe Dreieich e. V. nutzen:

IBAN DE 17 5065 2124 0045 0000 56 (Sparkasse Langen-Seligenstadt) oder IBAN DE 59 5059 2200 0006 1185 85 (Volksbank Dreieich)